Krieger- und Soldatenkameradschaft Julbach
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Chronik

Das alte Wegkreuz in Oberjulbach

Auf eine lange Tradition kann die Krieger- und Soldatenkameradschaft Julbach hinweisen. Wie in vielen Orten Bayerns bildete sich bald nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eine erste Vereinigung von Kriegs- teilnehmern. Der durch den Sieg über Frankreich allerorten entstandene Heroismus ging auch an Julbach nicht spurlos vorüber. Die Gründung eines Veteranenvereis erfolgte, so weit nachweisbar, im Jahre 1872.

Größere Aktivitäten gingen offenbar von diesen Veteranen jedoch noch nicht aus. Mögen einige der Heimkehrer aus dem Ersten Weltkrieg auch nochmals eine Wiederbelebung versucht haben, von größeren Unternehmungen wird nichts berichtet, zumal auch noch alle Unterlagen diese Veteranenvereins 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg vernichtet wurden und während des NS-Regimes ohnehin alle altherkömmlichen Vereine in die parteinahen Verbände integriert wurden. Aus den bestehenden deutschen Krieger- und Veteranenvereinen wurde der nationalsozialistisch ausgerichtete Kyffhäuserbund.

 

 

Wenngleich nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland jegliche soldatische Pflichterfüllung, jeder noch vorhandener Gedanke an Heldentum von der amerikanischen Besatzungsmacht, aber häufig sogar auch von eigenen Landsleuten in den Schmutz gezogen wurde, fanden sich auch jetzt wieder Leute, die vor allem die Gefallenen und Vermissten der beiden großen Kriege in ehrendem Gedenken festhalten wollten, Der Blutzoll, der allein von Julbach gefordert worden war, ist hoch. 18 Gefallene und 5 Vermisste im Ersten Welktrieg und 56 Gefallene im Zweiten Weltkrieg weisen die traurige Bilanz auf.

Die Neugründung eines Veteranen- und Kriegerverins erfolge im Jahre 1953. In der konstituierenden Gründungs-versammlung ging die neue Vorstandschaft hervor.

1. Vorstand Michael Bader

2. Vorstand Franz Sigl

Kassier Alois Wimmer

Schriftführer Thomas Datzmann

Große Verdienste um die Neugründung des Vereins hatte sich Hans Schwemmer geholt. Er gehört viele Jahre der Vorstandschaft an.

Vordringliche Aufgabe des neugegründeten Vereins war die Neugestaltung des Kriegerdenkmals. Hierbei hatte sich besonders Ludwig Westenkirchner große Verdienste erworben. Er setzte sich unermüdlich für diese Gedenkstätte ein.

Nach Michael Bader wurde Hans Schwemmer zum Vorstand des Veteranen- und Kriegervereins gewählt. Ihm folgte Josef Tischlinger. Hans Schwemmer wurde für seine verdienstvolle Tätigkeit zum Ehrenvorstand ernannt.

Josef Tischlinger blieb Vorstand des Vereins bis zu seinem Tode im Jahre 1977. In seine Amtszeit fiel die Feier zum 100-jährigen Jubiläum im Jahre 1972, welche dank seiner Initiativen zu einem Höhepunkt im Vereinsleben, aber auch zu einem großen Fest für ganz Julbach wurde. Zum Gedenken an alle aus der Gemeine Julbach stammenden Kriegsteilnehmer gestaltete der Veteranen- und Kriegerverein eine große Erinnerungstafel.

Große Verdienste um den Verein hatte sich viele Jahre hindurch Karl Mühlberger erworben. Er, der Berufssoldat der neuen Bundeswehr, gründete 1982 die Reservistenkameradschaft und stellte damit eine Verbindung zwischen den Kriegsteilnehmern und den jungen Bundeswehr-Reservisten her. Karl Mühlberger pflegte Kontakte zu vielen Nachbarvereinen, besonders zur Bundeswehrgarnison in Pocking. Auch zum Kameradschaftsbund in Julbach im Innviertel stellte er einen Verbindung her.

Unvergessen sei auch Hans Krapf. Er leistete im Vereinsleben große Verdienste und wurde 1985 zum Ehrenvorstand ernannt. Ebenso seien, vertretend für viele andere, auch Otto Loher, Hans Mayer , Franz Sager und Franz Hackel genannt, die viele Jahre aktiv in der Vorstandschaft mitgewirkt haben, Otto Loher war lange auch 2. Vorstand.

Die Vorstände nach der Neugründung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Julbach:

1953 - 1956
Michael Bader
1956 - 1969
Hans Schwemmer
1969 - 1975
Josef Tischlinger
1975 - 1982
Hans Krapf
1982 - 1992
Karl Mühlberger
1992 - 1998
Franz Sager
1998 - 2021
Bodo Mühlberger
2021 - heute
Konrad Mielke

Franz Sager und Otto Loher wurden zu Ehrenvorsitzenden ernannt.

Höchster Mitgliederstand des Vereins im Jahre 1971 mit 120 Mitgliedern.